„Gefangen“ von erstklassigen Erzählern und erzählender Musik:

  Die Rattenfänger faszinieren im Schrabben Hof (Silberg).

So wie einst der berüchtigte Rattenfänger die Kinder mit seinen Tönen verführte, so schafften es diese vier Rattenfänger am Samstagabend im Handumdrehen, das Publikum mit ihrer erlesenen Erzähl- und Tonkunst einzufangen. 

Es sind höchst professionelle Künstler, die im Rahmen der vom Land geförderten Reihe Südwestfalen Sagenhaft von weit her ins Sauerland gereist sind. 

Fast mittenim Publikum sitzen sie, die beiden Erzähler, Lothar Schroer und Martin Brune. Dazu erzählen sie so lebendig, so anschaulich, so differenziert, dass sich die Zuhörenden mitten hineinversetzt fühlen in das Geschehen. Es sind Geschichten, die den Menschen, manchmal augenzwinkernd, einen Spiegel vorhalten. Mit sonorer Stimme und kunstvoll-differenzierten Imitationen lässt Schroer in den Köpfen Bilder und Vorstellungen entstehen und weckt zahlreiche Emotionen. Leise, mit präziser Artikulation fesselt Bunge, vermittelt Lehren ohne belehrenden Zeigefinger und beendet die Erzählungen öfter mit überraschenden Pointen. Fast satirisch ist seine Hänsel-und-Gretel Version aus Sicht der „lieben“ Hexe. Beider Erzählen ist wie Musik, voller lebendiger Dynamik und Ausdruckskraft. 

Die beiden Musiker – Rita Klinkert mit verschiedensten flötenähnlichen Instrumenten - und Gerhard Koch-Darkow mit Zupf-, Saiten- und Schlaginstrumenten – untermalen die Geschichten, verstärken das erzählte Geschehen kunst- und eindrucksvoll mit Klang und Stimme (Klinkert). Erstaunlich und ungewöhnlich diese Instrumentenvielfalt aus Mittelalter und Neuzeit. Gerne erklären die beiden Musiker Namen und Funktion des ungewohnten Instrumentariums. 

Tenor aller Beteiligter: Dies war ein abwechslungsreicher, höchst bereichernder Abend, den Gäste wie Künstler miteinander genossen haben!